Das Wissenschafterinnenkolleg Internettechnologien der TU Wien lud
gemeinsam mit der Fakultät für Informatik und der Österreichischen
Computer Gesellschaft zu folgendem Vortrag ein:
Wie verhindert man den Zusammenbruch des Internets bzw. minimiert
mindest dessen Folgen
Prof. Hermann Maurer
Technische Universität Graz
Wann:
Wo:
Montag, 20. März 2006
17:00 - 18:00 +
Technische Universität Wien
Neues Elektrotechnisches Institutsgebäude
1040 Wien, Gußhausstraße 27-29
EI 9, Erdgeschoss
Nachlese
Rund 80 Gäste folgten aufmerksam dem anregenden Vortrag von Prof.
Maurer. Beim Buffet wurde noch lange über die im Beitrag angesprochenen
Szenarien diskutiert. Prof. Maurer war es bestens gelungen, objektive
Information mit persönlicher Betroffenheit zu verknüpfen.
Der Blick "über den Informatik-Horizont hinaus" gefiel
den BesucherInnen offensichtlich gut. Bleibt zu hoffen, dass die kritischen
Ideen und konstruktiven Lösungsansätze zu Globalisierung,
Technikgestaltung und gesellschaftlicher Entwicklung viele MultiplikatorInnen
finden und möglichst weite Kreise ziehen.
Fotos von der Veranstaltung
Hier finden Sie Fotos
vom Vortrag und dem nachfolgenden informellen Meinungsaustausch.
(fotografiert von Elke Michlmayr)
Der Vortrag wurde gefilmt. Das Dokument steht jedoch nur auf Anfrage
den BesucherInnen des Events bzw. für die Lehrtätigkeit an
der TU Wien zur Verfügung.
Zum Vortrag
In diesem Vortrag erläuterte Prof. Maurer, dass die Globalisierung
durch Computer und Computernetze sehr gefördert wird, und dass
sie zudem auch immer stärker nicht-materielle Bereiche erfasst.
Dadurch findet eine starke Verzahnung fast aller menschlichen Aktivitäten
weltweit statt, die neben unübersehbaren Vorteilen leider auch
große tatsächliche und ebenso große potentielle Probleme
mit sich bringt. Einige Beispiele werden diese These belegen. Zu den
potentiellen Problemen gehört die massive Abhängigkeit von
Computern und Computernetzen: falls diese einmal ausfallen, könnten
die Folgen für die Menschheit verheerend sein. Um einen globalen
Ausfall zu vermeiden bzw. die Folgen zu minimieren, gibt es drei Ansätze,
die gleichzeitig verfolgt werden müssen, und die in dem Vortrag
kurz erläutert werden: einen politischen, einen wirtschaftlichen
und natürlich einen technischen: Wie kann man Computer und Netze
hinreichend redundant und ausfallsicher machen?
Viele dieser Ideen werden in Romanform im Buch "Xperten: Das Paranetz"
im Verlag Freya behandelt, siehe www.iicm.edu/Xperten.
(Die Bücher sind auch in englischer Sprache verfügbar).
Zur Person
Hermann Maurer ist seit 1978 ordentlicher Professor an der Technischen
Universität Graz; seit Oktober 2000 auch Studiendekan für
Telematik. Zusätzlich von 1983 bis 1998 Leiter des Forschungsinstituts
für Angewandte Informationsverarbeitung der Österreichischen
Computergesellschaft, seit 1988 Vorstand des Instituts für Informationsverarbeitung
und computergestützte neue Medien, seit 1990 Leiter des Instituts
für Hypermedia Systeme des JOANNEUM RESEARCH, von 1997 bis 2000
Leiter des AWAC (Austrian Web Application Center) der ARCS (Austrian
Research Centers), von 1979 bis 2003 Vorstandsmitglied der OCG (Österreichischen
Computer Gesellschaft), Gründer des KNOW Centers (K+ Zentrum),
des ersten Forschungszentrums für Wissensmanagement in Österreich
und dort im wissenschaftlichen Beirat, seit 1.1.2004 erster Dekan der
neugegründeten Fakultät für Informatik der TU Graz.
Hermann Maurer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ADV
Preis für Verdienste um die Informationsverarbeitung in Österreich,
das Ehrendoktorat der Politechnischen Universität St. Petersburg
im Jahr 1992, den ENTER-Preis der Steirischen Wirtschaftskammer 1999,
den Integrata-Preis (für humane Nutzung der Informationstechnologie)
2000 und den 'AACE Fellowship Award' der AACE (Association for the Advancement
of Computing in Education) im November 2003; wurde 1996 ausländisches
Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften und im Februar 2000
Mitglied der Academia Europaea. Im Jänner 2001 wurde ihm das Österreichische
Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft Erster Klasse verliehen,
im Juli 2001 wurde er mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark
ausgezeichnet und im Mai 2002 erhielt er das Ehrendoktorat der Universität
Karlsruhe.
WIT wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
und aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft
und Kultur. Die Finanzierung dieser Veranstaltung erfolgt durch die
freundliche Unterstützung der Erste
Bank.
Hinweise
Nach dem Vortrag gab es bei einem Buffet die Gelegenheit zum informellen
Meinungsaustausch. Die ersten 50 angemeldeten BesucherInnen erhielten ein Freiexemplar
des Romans "Xperten: Das Paranetz"!